Vielleicht hätten sich die deutschen Fußballmillionäre mehr auf den Fußball konzentrieren sollen, als sich  oberflächlich um Menschenrechte und Politik zu kümmern. In und vor dem Spiel gegen Japan ging jedenfalls beides daneben und die deutsche Nationalmannschaft blamierte sich auf ganzer Linie.

Selbst "Katar-Urlauber"  Manuel Neuer (sein Verein, der FC Bayern München bekommt 20 Millionen Euro jährlich von der Staatsfluglinie Qatar Airways  und verbringt sein Trainingslager jeden Winter in Doha)  machte beim 1 : 2 der Japaner nicht den besten Eindruck.
Mit einer lächerlichen Geste (die Hand vor dem Mund) zeigten die deutschen Spieler schon vor dem Spiel beim Mannschaftsfoto, dass sie von Menschenrechten und Politik keine Ahnung haben. Mit dem Adidas-Logo (Adidas produziert in Bangladesch) auf der der Brust, wollte die Mannschaft gegen Zensur protestieren in Bezug auf das Verbot der FIFA, die »One Love«-Binde zu tragen.

Besonders mitfühlend sind die Spieler wohl, wenn es um die Rechte der Frauen und Homosexuellen in Katar geht. An welcher Stelle verunglückte Mitarbeiter beim Stadionbau, von dem deutsche Unternehmen profitierten, kommen, ist schwer einzuschätzen. Themen gibt es jedenfalls mehr als genug in der Welt, auf denen die deutschen Fußballer hinweisen könnten.  Ausbeutung von Textilarbeiter*innen in Bangladesch, Waffenlieferungen von Deutschland an Saudi-Arabien, gegen die Haft von Julian Assange, der US-Kriegsverbrechen aufgedeckt hatte, für die Schließung des US-Folterlagers Guantánamo Bay, ...
Aber man / frau muss Prioritäten setzen und im islamischen Kulturkreis zeigen, wie freiheitlich orientiert Corona-Deutschland ist.  Wenn es dann gegen die USA geht, kann man für die Schließung  von Guantánamo Bay ein Zeichen setzen, wenn es gegen England geht, werden sich die deutschen Fußballer für die Freilassung von Julian Assange stark machen?
Immerhin will man ja zu den Guten gehören und nach Nazi-Deutschland, DDR, Radikalenerlass in der BRD ..., scheint die Zeit gekommen zu sein, sich als Saubermann in der Welt zu präsentieren. Am deutschen Wesen soll mal wieder die Welt genesen und wo kann man das besser zeigen, als bei einer Fußball-Weltmeisterschaft.

Unterm Strich war die Aktion eine peinliche Darstellung und der neodeutsche Chauvinismus erlebte einen  lächerlichen Auftritt. Am deutschen Wesen soll die Welt genesen oder "wir sind wieder wer", ging jedenfalls zusammen mit dem nachfolgenden  Spiel gehörig in die Hose.
Hätten sich die deutschen Fußballer doch wenigstens darauf konzentriert, was sie normalerweise  besser können, nämlich Fußballspielen. 

So aber könnte Mannschaftsführer Manuel Neuer schneller als ihm anscheinend Lieb ist, das  böse Katar den Rücken kehren, wieder zurück nach Deutschland reisen, um dann anschließend wieder mit dem FC Bayern nach Doha ins Trainingslager zu fliegen, natürlich mit der umweltfreundlichen Staatsfluglinie Qatar Airways. 

siehe: Moneten statt Moral? Deutsche Firmen in Katar
https://www.br.de

siehe:  Rückzug aus Textilbündnis: "Arbeitsbedingungen haben sich nicht verbessert"
https://www.tagesspiegel.de