Assad ist weg, aber der Krieg geht weiter? Israel und die USA greifen syrische Stellungen an. Welche Rolle spielen die Türkei und die arabischen Staaten? US-Truppen wollen bleiben, Russland darf bleiben?
Die Euphorie über den Sturz des „bösen Diktators“ weicht der Ernüchterung. Nach Libyen droht auch Syrien ein „failed state“ zu werden. Eine neue Fluchtwelle ist zu befürchten. Nachdem das Land durch Sanktionen fast völlig zerstört wurde, droht jetzt der Zusammenbruch jeglicher staatlichen Ordnung. Gaza, Libanon, Syrien, Irak heißen die Schlachthäuser im Nahen Osten.
Der Nahe Osten ist ein Trümmerfeld und vollkommen destabilisiert und das anscheinend zur Freude der USA und einer rechten israelischen Regierung. Solange der Iran, Saudi-Arabien, die Türkei, … verschiedene machpolitische und wirtschaftliche Interessen gegeneinander verfolgen, geht die Zerstörung weiter.
Syrien in Trümmern – und was die Medien verschweigen
(Red.) Unsere Nahostkorrespondentin Karin Leukefeld – sie schreibt nicht aus dem bequemen Büro in Deutschland, sondern lebt im Nahen Osten – macht in einem hochaktuellen Bericht deutlich, wie die Medien einmal mehr mit der Unterdrückung wichtiger Fakten die geopolitische Situation einseitig beschreiben und Schuldzuweisungen in die falsche Richtung machen. Vor allem wird die massgebliche Beteiligung der USA und der EU mit ihren Sanktionen am bisherigen wirtschaftlichen Elend in Syrien schlicht verschwiegen. ...
siehe: https://globalbridge.ch/
„Syrische Stelle für Menschenrechte“ usw.: Die Rückkehr der Syrien-Propaganda
In manchen deutschen Medien ist momentan eine Rückkehr von Vokabular aus der Syrien-Propaganda zu beobachten: Fragwürdige Ausdrücke wie der „Krieg gegen das eigene Volk“, die „Syrische Stelle für Menschenrechte“ oder die „gemäßigten Rebellen“ sind wieder präsent in Nachrichtentexten. Was noch aussteht, ist der erneute Bezug auf Weißhelme, Fassbomben, Giftgas oder Bana aus Aleppo. ...
siehe: https://www.nachdenkseiten.de/
Zeitenwende in Damaskus: Russland und Iran in der Zwickmühle
Syriens Machthaber Assad ist geflohen. Damaskus fiel in die Hände islamistischer Rebellen. Nun stehen seine Verbündeten vor folgenschweren Entscheidungen. ...
Mit einem zu befürchtenden HTS-Staat ergeben sich neue Spannungen: Iran, Russland und pro-Regime-Kräfte in Syrien werden wohl kaum aufhören aktiv zu sein, für Riad sind die pro-türkischen Islamisten keine verlässlichen Gesprächspartner – die in ICE-Geschwindigkeit eintreffenden Nachrichten lösten in den herrschenden Eliten am Golf Panik aus....
Mit dem Aufstieg der AKP und dem wirtschaftlichen Wachstumsschub wuchs auch der türkische Drang nach Expansion. Neben Nagorno-Karabach und den Scharaden mit der Nato, dem Clinch mit Griechenland und der Zypernfrage ist Ankara nach jahrelangen Aktivitäten dabei, als strahlender Sieger vom Schlachtfeld in Syrien zu stolzieren....
Fraglich bleibt, welche Politik die türkischen Statthalter in Syrien machen werden. Aktuell geriert sich HTS-Führer Al-Jaulani als Stabilitätsgarant, sein Bart ist gestutzt, seine Anweisungen verbieten gewaltvolle
Einnahmen von Regierungsinstitutionen. In Aleppo wird jetzt mit türkischer statt syrischer Lira bezahlt....
siehe: https://www.telepolis.de/
Abschieben nach Syrien: Debatte trotz unklarer Zukunft des Landes in vollem Gang
Baschar al-Assad ist gestürzt. Ein stabiler Frieden ist noch nicht in Sicht. Was deutschen Politikern dazu einfällt – und was über Fluchtgründe bekannt ist. ...
In einer Umfrage von 2015 unter Geflüchteten aus Syrien haben auch keineswegs alle Befragten behauptetet, ausschließlich vor dem Assad-Regime geflohen zu sein. Die Mehrheit gab zwar dem Regime die Schuld an den bewaffneten Auseinandersetzungen, durch die sie sich zur Flucht gezwungen sahen, 42 Prozent hatten aber auch Angst vor Verschleppung und Übergriffen durch den "Islamischen Staat" (IS).... Gegen die Annahme, dass nur Islamisten feierten, spricht nicht nur, dass auf manchen Bildern Mädchen und Frauen ohne Kopftuch zu sehen sind, sondern auch, dass in Syrien Gefangene des Regimes freikamen, die keiner islamistischen Gruppe angehört haben....
siehe: https://www.telepolis.de/
Nach 24 Jahren Assad-Herrschaft: Wie sieht Syriens Zukunft aus?
Syrien steht vor einer gewaltigen Aufgabe: Das Land, in dem über 13 Jahre lang Bürgerkrieg herrschte, muss nach dem Ende der 24-jährigen Herrschaft von Bashar al-Assad seine Zukunft neu gestalten. ...
Die Arabische Liga verurteilte am Sonntag die Stationierung der israelischen Truppen entlang der sogenannten Alpha-Linie, die die von Israel annektierten Golanhöhen von Syrien trennt. Israel nütze den Sturz Assads aus, um weiter in syrisches Gebiet vorzurücken, so die Arabische Liga in einer Erklärung. Israel habe illegal versucht, weitere Gebiete zu besetzen....
Israelischen Medienberichten zufolge soll Netanjahu auch die israelischen Streitkräfte angewiesen haben, Luftangriffe auf mehrere Ziele in ganz Syrien, einschließlich der Hauptstadt Damaskus, durchzuführen. ...
siehe: https://de.euronews.com/
Lage in Syrien: Assad flieht nach Moskau – Rebellenallianz sucht Übergangsregierung
... Videos, die von oppositionsnahen Quellen verbreitet werden, zeigen, wie große Konvois von Rebellen und pro-türkischen Kämpfern in Deir ez-Zour und das Umland eindringen. In einer Videobotschaft verkündeten die Rebellen schließlich die Übernahme des Gebiets. Lokalen Quellen und Videoaufnahmen zufolge drangen die Rebellen bis nach Albukamal an der irakischen Grenze vor. Die Region an der Grenze zum Irak ist reich an Ölvorkommen – und daher umkämpft. Türkische Quellen meldeten inzwischen Vorbereitungen für eine Großoffensive gegen die Kurdenmiliz östlich des Euphrat-Flusses. Mit der Einnahme von Deir ez-Zour ist es nun möglich, aus zwei Richtungen anzugreifen. ...
siehe: https://www.fr.de/
Anmerkung: So wie es aussieht, werden jetzt radikale Islamisten (zusammen mit der Türkei und unterstützt von verschiedenen arabischen Staaten) gegen die Kurden, die von den USA unterstützt werden und Israel Krieg führen. Assad und die russische Regierung können sich nun anschauen, wie sich ihre einstigen Gegner gegenseitig umbringen.
Das sind die Hauptakteure im neuen Syrien: Wer gewinnt und wer verliert?
Der Machtwechsel nach dem Sturz des Regimes in Syrien könnte sich für einige Akteure als vorteilhaft und für andere als nachteilig erweisen. ...
Die offizielle russische Nachrichtenagentur TASS meldete am Montag, dass die Oppositionskräfte keinen Angriff auf den Stützpunkt planen und dass die Operationen Moskaus wie gewohnt fortgesetzt werden....
Es bleibt unklar, ob die USA durch die neue Realität im Nahen Osten gewinnen oder verlieren werden.
Auf dem Papier scheint es in der Tat so, dass ein schwindender russischer Einfluss in Syrien für die USA von Vorteil wäre - die Kehrseite ist jedoch, dass Israel sich der Feindseligkeit der HTS ausgesetzt sehen könnte. Netanjahus Hardliner-Regierung war schnell bereit, die Pufferzone zwischen den Golanhöhen und Syrien zu übernehmen, nachdem al-Assads Truppen aufgrund dieser Aussicht ihre Positionen verlassen hatten. ...
siehe: https://de.euronews.com/
Übergangsregierung in Syrien auf dem Weg
Damaskus. Nach dem Umsturz in Syrien ebnen die siegreichen Aufständischen den Weg für eine Übergangsregierung. Nach einem Spitzentreffen in Damaskus wurde Mohammed Al-Baschir, bislang Regierungschef im von Al-Qaida-Kräften kontrollierten Idlib, mit der Bildung einer neuen syrischen Regierung beauftragt, wie mehrere arabische Medien am Montag nachmittag meldeten. Al-Baschir stammt selbst aus Idlib, von wo aus der Al-Qaida-Ableger Haïat Tahrir Al-Scham (HTS) seine Offensive gestartet hatte. ...
siehe: https://www.jungewelt.de/
Multipolarität in Aktion
Die russisch-türkische Rivalität
... Was jetzt nach dem Sturz von Baschar Al-Assad aus Moskau kam, war aber eher verlegenes Gestammel. Denn Russland ist faktisch von dem mit türkischer Unterstützung vorgetragenen Angriff diverser Rebellengruppen auf Damaskus kalt erwischt worden. Ob seine Nachrichtendienste nichts ahnten, wird vielleicht irgendwann herauskommen. Dass sein Militär sich nur noch halbherzig engagierte, mag auch an objektiven Beschränkungen gelegen haben. Aber vor allem hat der von Russland als »strategischer Partner« hofierte Recep Tayyip Erdoğan gezeigt, was Multipolarität eben auch heißt: dass jeder, der die Gelegenheit dazu sieht, Fakten schafft, soweit seine Kräfte reichen. ...
siehe: https://www.jungewelt.de/
Freie Bahn für Israel
Rest der Golanhöhen besetzt und Dutzende Luftangriffe auf Syrien nach Sturz des Präsidenten. USA attackieren »Stellungen des IS«
... Dass es immer noch so viele IS-Ziele in Syrien geben soll, überzeugt nicht: Schließlich begründen die USA ihre illegale militärische Präsenz in Syrien damit, dass sie den IS bekämpfen. Warum wurden die offenbar genau bekannten Ziele nicht schon früher angegriffen, und was haben die US-Streitkräfte dort statt dessen gemacht?
... Ähnlich stellt sich die Frage für Israel, dessen Luftwaffe am Sonntag nach vorläufigen Pressemeldungen Dutzende Ziele in Syrien angriff, hauptsächlich – angeblich –, um Waffen und Anlagen zu zerstören, die sonst »feindlichen Kräften in die Hände fallen könnten«. ...
siehe: https://www.jungewelt.de/
Damaskus unter Beschuss: Israel rückt nach Syrien vor
Israel fliegt Luftangriffe auf Syrien und rückt vor. Netanjahu erklärt Rückzugsabkommen von 1974 für "gescheitert". UN und Weltgemeinschaft befürchten Eskalation.
Nach dem Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad durch Rebellengruppen hat Israel mit massiven Luftangriffen auf Ziele in Syrien begonnen.
... In deutschen Medien wird der Völkerrechtsbruch weitgehend achselzuckend zur Kenntnis genommen. Der Spiegel sprach gar von einer israelischen "Aufräumaktion" und "Vorwärtsverteidigung"....
siehe: https://www.telepolis.de/
In den Hinterhalt gelockt
Syrien: Türkische Söldner erleiden schwere Verluste in Manbidsch. Israel inszeniert sich als Freund der Kurden
Im Norden Syriens dauerten die am Wochenende entbrannten heftigen Gefechte um die Stadt Manbidsch an. Die Kämpfe zwischen der »Syrische Nationalarmee« (SNA) und den kurdisch geführten Syrischen Demokratischen Kräften (SDK) konzentrierten sich auf das Stadtzentrum sowie Dörfer im nördlichen, westlichen und südlichen Umland von Manbidsch. Bei der angreifenden SNA handelt es sich anders, als es der Name suggeriert, um eine direkt von der Türkei geführte Söldnerformation aus dschihadistischen Gruppen unter Einschluss ehemaliger Kämpfer des »Islamischen Staates« (IS). ...
siehe: https://www.jungewelt.de
Zübeyir Aydar: „Ein großer Krieg ist möglich“
Zübeyir Aydar vom Exekutivrat der KCK warnt vor einem großen Krieg in Syrien. Es bestehe die Gefahr, dass die Kräfte, die Assad gestürzt haben, einen neuen Bürgerkrieg beginnen.
In St. Gallen in der Schweiz fand im kurdischen Kulturzentrum eine Volksversammlung mit dem Exekutivratsmitglied der Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans (KCK), Zübeyir Aydar, statt. Aydar analysierte die Situation nach dem Sturz des Assad-Regimes. ...
siehe: https://anfdeutsch.com/
USA fliegen Angriffe auf 75 IS-Ziele in Syrien
Die USA befürchten, dass sich der IS die neuen Machtverhältnisse in Syrien zunutze machen könnte. Um ein Wiedererstarken der Terrorgruppe zu unterbinden, lässt die Biden-Regierung Kampfjets aufsteigen und mehrere Dutzend Ziele im Zentrum des Landes bombardieren.
siehe: https://www.n-tv.de/
Steht die israelische Armee 25 Kilometer vor Damaskus? IDF dementiert
Medien berichten, die israelische Armee sei bis zu 25 Kilometer vor die syrische Hauptstadt Damaskus vorgerückt. Israel dementiert die Berichte.
Medienberichten zufolge soll Israel bis zu 25 Kilometer vor die syrische Hauptstadt Damaskus vorgerückt sein. Die Nachrichtenagentur Associated Press (AP) bezieht sich sich dabei auf Kriegsbeobachter der syrischen Opposition am Dienstag.
AP-Reporter in Damaskus hörten in der Nacht und bis in den Dienstag hinein schwere Luftangriffe auf die Stadt und ihre Vororte. Im Internet kursierende Fotos zeigten zerstörte Raketenwerfer, Hubschrauber und Kampfflugzeuge...
siehe: https://de.euronews.com/
Nach Sturz Assads: USA wollen in Syrien bleiben
Die USA haben Hunderte von Soldaten im Nordosten Syriens stationiert. Wie geht es mit ihnen nach dem Sturz von Baschar al-Assad weiter?
Die USA planen, ihre militärische Präsenz in Nordostsyrien nach dem Sturz von Baschar al-Assad durch die Hajat Tahrir al-Sham und ihre Verbündeten beizubehalten. Das hat das US-Pentagon erklärt. Ziel sei es, ein Wiedererstarken des Islamischen Staates zu verhindern, so der stellvertretende Verteidigungsminister für den Nahen Osten, Daniel Shapiro am Sonntag. ...
siehe: https://www.berliner-zeitung.de/
Russland behält Militärbasen vorerst in Syrien
Russland will nach der Entmachtung von Baschar al-Assad seine Militärbasen in Syrien vorerst behalten und mit der künftigen Führung deren Verbleib besprechen. «Wir sehen eine Periode der Transformation, der extremen Instabilität, also wird es natürlich Zeit brauchen, und dann wird es ein ernsthaftes Gespräch mit denen brauchen, die an die Macht kommen», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge. ...
siehe: https://www.zeit.de
Umwälzungen in Syrien (I)
Die Sanktionen Deutschlands und der EU haben zum Sturz von Bashar al Assad und zum Siegeszug der Jihadistenmiliz Hayat Tahrir al Sham (HTS) beigetragen, die ihren Weg zur Macht in Damaskus damit auch Europa verdankt.
DAMASKUS/BERLIN (Eigener Bericht) – Mit ihren Sanktionen gegen Syrien haben Deutschland und die EU zum Sturz des syrischen Präsidenten Bashar al Assad sowie zum Siegeszug der Jihadistenmiliz Hayat Tahrir al Sham (HTS) beigetragen. Dass die Offensive der HTS innerhalb von nur elf Tagen zur Einnahme von Damaskus führen konnte, hatte mehrere Ursachen, darunter zum Beispiel weithin grassierende Korruption in den syrischen Streitkräften und deren Infiltration durch Aktivisten der Opposition; beides hatte zersetzende Wirkung, als die HTS ihren Feldzug startete. Genährt wurden die Korruption sowie eine allgemeine Unzufriedenheit in der Bevölkerung allerdings auch durch die drastischen Folgen der westlichen Sanktionen, die zu einer massiven Zunahme von Armut und Hunger führten; bereits 2019 warnte der European Council on Foreign Relations (ECFR), die Sanktionen liefen letztlich auf eine „Politik der verbrannten Erde“ hinaus, die „unterschiedslos und willkürlich gewöhnliche Syrer“ strafe. Profiteur der Unzufriedenheit war die HTS, die im Gouvernement Idlib ein repressives, auf einer harten Auslegung der Scharia beruhendes Regime errichtet hat und nun die Macht in Damaskus übernimmt. ...
siehe: https://www.german-foreign-policy.com/
Nach Assad-Sturz: Erdogans Ziele in Syrien
Die Türkei spielt in Syrien eine bedeutende Rolle. Der türkische Präsident strebt an, kurdische Einrichtungen zu zerstören und neue Gegebenheiten zu etablieren.
Ankara – Die Türkei ist seit Jahren in Syrien aktiv. Ankara hält verschiedene Ortschaften in dem Land besetzt und hat mehrere Militärbasen in dem Land eingerichtet. Nach dem Sturz von Machthaber Bashar al-Assad spricht der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan über seine Ziele in Syrien. „Ich möchte, dass Sie wissen, dass wir als Türkei keine Schritte zulassen werden, die unsere nationale Sicherheit und Interessen gefährden würden“, lässt Erdogan auf X wissen. ...
siehe: https://www.fr.de/
Anmerkung: In diesem Artikel wird vollkommen unterschlagen, dass die Kurden mit den USA zusammenarbeiten und dass die USA keine Legitimation haben, in Syrien präsent zu sein.
Foto: Karin Leukefeld