Sahra Wagenknecht

Eigentlich wollte Sahra Wagenknecht alles tun, damit die Mitglieder ihrer neuen Partei, ihre Grundsätze unabhängig von Mandat und Macht,  nicht verraten und ihr Eintreten für Frieden und soziale Gerechtigkeit  auch gegen einen persönlichen Vorteil mittragen. Entsprechend hätte die Mitgliederauswahl ablaufen sollen. 
In Thüringen ist die  BSW-Vorsitzende jetzt mit den Vereinbarungen des Thüringer Landesverbands ihrer Partei mit CDU und SPD unzufrieden. Sofort wird der Verdacht bestätigt, dass der Landesverband des BSW in Thüringen,  die führenden Personen, mehr daran gelegen ist, mitzuregieren, als möglichst kompromisslos die politischen Ziele des BSW durchzusetzen.
Schon mit Bodo Ramelow in der Partei "DIE LINKE"  kam einer der Hauptgegner von Sahra Wagenknecht innerhalb ihrer damaligen Partei aus Thüringen. Ob es aktuell Katja Wolf, Steffen Schütz oder / und Steffen Quasebarth im BSW ist / sind, die dazu beitragen, die Positionen des BSW aufzuweichen, dazu können womöglich Insider mehr sagen.  
Zitat Tagesschau: "Und in Thüringen? Dort agiert für das BSW Katja Wolf. Die Fraktions-Chefin des BSW im Erfurter Landtag genießt nicht nur politische Achtung, sie gilt auch als "wild entschlossen", mitzuregieren."

Sahra Wagenknecht hat bei der Auswahl der Mitglieder des BSW anscheinend zu sehr auf Parteifunktionäre gesetzt, die mehr Interesse an Posten, Macht und damit  Geld und Stellung haben, als auf Menschen mit Rückgrat, die für Frieden und Gerechtigkeit auch auf Macht und Geld verzichten und damit an Glaubwürdigkeit  gewinnen.  Wie die Auswahl der neuen Mitglieder abläuft, abgelaufen ist und wer sich dort eine Basis von Gefolgsleuten aufgebaut hat, bleibt dahingestellt.

In vieler Hinsicht ist das BSW schon teil des deutschen Establishments.  Und man kann davon ausgehen, dass bei seiner Gründung schon Personen mitgewirkt haben, denen der Geldbeutel und die Karriere wichtiger sind, als  die politischen Ziele.  Dass es Insider gibt, die sich fragen, was die Co-Parteivorsitzende Amira Mohamed Ali in der Partei macht,  kommt nicht von ungefähr. Sarah Wagenknecht wird nachgesagt, dass sie kein Organisationstalent ist und hinsichtlich ihrer Menschenkenntnis  bestehen Zweifel, dass sie immer die richtigen Weggefährten findet.  
Egal ob SPD, Grüne, Linke oder jetzt wohl auch der BSW, Parteien können von Innen zersetzt werden und sie werden von Innen zersetzt. Egal ob durch V-Leute oder Karrieristen, Parteien werden auf Linie gebracht, so dass sie ins System passen.

Zitat Wagenknecht in der Tagesschau: "Natürlich müssen wir in diesen Koalitionsverhandlungen Rückgrat beweisen, weil unsere Wählerinnen und Wähler große Erwartungen in uns gesetzt haben. Ich finde es deshalb ein umso größeres Problem, wenn CDU und SPD das Gefühl bekommen, dass wir uns wichtige, fundamentale Positionen so leicht wegverhandeln lassen. Dann wird es natürlich auch in den Verhandlungen zu landespolitischen Themen nicht leicht werden."

Man hat Sahra Wagenknecht eine Kadermentalität vorgeworfen, sie würde versuchen autoritär eine Partei nach ihrer persönlichen politischen Ausrichtung  aufzubauen. Schön wäre es gewesen!  Es sind wohl andere, die das gerade tun und sollte Frau Wagenknecht nicht aufpassen,  werden ihre politischen Grundsätze bald unter die Räder kommen und ihr könnte es gehen, wie zuletzt in der Partei „DIE LINKE“.  

Im BSW wird man sich ernsthaft Gedanken machen müssen, ob die Entscheidungen des Landesverbandes in Thüringen tolerierbar sind, oder ob der BSW dort vielleicht sogar ein Zerwürfnis riskieren muss.  Ein Zerwürfnis in Thüringen oder ein schlechter Koalitionsvertrag dort, was schlimmer ist,  wird sich zeigen.

Sahra Wagenknecht ist keine Netzwerkerin und schon gar keine Machtpolitikerin.   Immer wieder lässt sie sich von den falschen Leuten beraten und  sie lässt sich die Macht aus der Hand nehmen. Eine Macht, die sie eigentlich gar nicht will, aber um die es in jeder Partei und in den Organisationen leider immer geht. Sie ist eine intelligente, begnadete Rednerin, die persönlich die Menschen überzeugen kann.  In ihren Dunstkreis sind es aber Leute, die davon profitieren wollen, die selber nicht über die Fähigkeiten von Sahra Wagenknecht verfügen. Sarah Wagenknecht läuft Gefahr, sich als nützliche Idiotin zu erweisen, die eine  Scheinalternative zu den bestehenden Parteien aufbaut und damit die Menschen hinters Licht führt. 


Siehe auch:  Wagenknecht: Vereinbarung in Thüringen »ein Fehler«
Hamburg. Die BSW-Vorsitzende Sahra Wagenknecht ist mit den Vereinbarungen des Thüringer Landesverbands ihrer Partei mit CDU und SPD unzufrieden. »Die Präambel, auf die sich die Verhandler von CDU, SPD und BSW in Thüringen geeinigt haben, bleibt in der wichtigen Frage von Krieg und Frieden leider deutlich hinter dem in Brandenburg gefundenen guten Kompromiss zurück«, sagte Wagenknecht am Montag dem Spiegel. Es sei »ein Fehler«, dass sich die Verhandler in Thüringen nicht an diesem Kompromiss orientiert hätten.
siehe: https://www.jungewelt.de/