Es ist doch immer wieder interessant, den Ausführungen des Herrn Will zu folgen: So waren es, seiner Meinung nach, nicht etwa die USA und verbündete Nato-Länder die den Irak und Libyen überfallen, dort tausende Tote und verbrannte Erde hinterlassen haben und es sind auch nicht diese Länder, die widerrechtlich, ohne offizielle Kriegserklärung in Syrien eingedrungen sind und alles daran setzen, die dortige Regierung zu destabilisieren – nein: es ist „Teheran (das) schon seit Jahren im Jemen und im Irak, im Libanon und in Syrien“ Krieg führt. Wahrscheinlich ist es aus seiner Sicht auch der Iran und nicht etwa Israel, das Syrien völkerrechtswidrig mit Raketen angreift.
Nun ist es mit dem Völkerrecht überhaupt so eine Sache: Menschen, die in dieser Hinsicht etwas stärker sensibilisiert sind, würde vielleicht der Widersinn auffallen, der darin liegt, dass atomar „bis zur Halskrause“ hochgerüstete Staaten, die gar nicht daran denken abzurüsten, einem andern Staat die atomare Bewaffnung kategorisch verbieten und dieses Verbot mit brachialer Gewalt durchsetzen wollen. Ein Herr Will, in dessem Denken völkerrechtliche Prinzipien weniger Platz, das Recht des Stärkeren dafür um so mehr Raum einnehmen, wird sich daran natürlich nicht stören.
Die aktuell sich zuspitzende Konfrontation der USA unter der Trump-Regierung mit dem Iran ist brandgefährlich und hat alle Qualitäten einen Flächenbrand im Nahen Osten zu erzeugen, der sich dann nicht mehr eindämmen lässt. Es muss die Angelegenheit aller friedliebenden Menschen sein, eine solche Entwicklung zu verhindern.
Leserbrief von B. Rautenberg zu:
Goldene Gelegenheit (Alexander Will, NWZ / 09.07.2019)
Quelle Rüstungsausgaben: Statista
https://de.statista.com
siehe auch:
Warum die Welt wieder mehr Geld für Militär ausgibt
https://orange.handelsblatt.com
US-Senat winkt 750-Milliarden-Rüstungshaushalt durch
https://www.heise.de