Oldenburger Bündnis Wohnen für alle

Trotz Neubau vieler Wohnungen fehlen vor allem preiswerte Wohnungen im unteren Preissegment, dabei insbesondere Wohnungen für Singles und für Familien. Zukünftig dürfte die Nachfrage an diesen Wohnungen noch weiter steigen, wenn die Bevölkerungszahl in Oldenburg wie prognostiziert zunimmt. Die Mieten steigen seit Jahren schneller als die Inflationsrate.

Das wird inzwischen schon für viele „Normalverdiener“ zum Problem, besonders aber für Menschen mit schlecht bezahlten Jobs, Arbeitslose, Alleinerziehende, kinderreiche Familien, Geflüchtete, Rentner*innen, Studierende und andere mehr.

Der Markt hat wiederholt bei der Bereitstellung eines sozial gerechten und bezahlbaren Wohnungsangebotes versagt.

Mittlerweile müssen fast ein Viertel der Oldenburger Haushalte mehr als 40% ihres verfügbaren Einkommens für die Kaltmiete ausgeben. Damit liegt Oldenburg an der Spitze aller norddeutschen Großstädte. Während teure Wohnungen in den letzten Jahren immer mehr gebaut wurden, sank die Zahl von Wohnungen mit Sozialbindungen von 3.850 im Jahr 2005 auf 2.485 im Jahr 2017 um über ein Drittel.

Um politisch Wege für ein sozial gerechteres Angebot an Wohnraum zu finden und durchzusetzen, hat sich das Oldenburger Bündnis Wohnen für alle gegründet. Uns eint die Erkenntnis, dass der freie Markt nicht die Lösung für bezahlbares Wohnen, sondern eine wesentliche Ursache für die rasant steigenden Wohnungskosten ist. Private Investoren schaffen nur Wohnraum, wenn sie mit einer hohen Rendite rechnen können. Sie bauen vor allem teure Wohnungen für zahlungskräftige Mieter. Der Neubau von Mietwohnungen, die sich viele Menschen auch leisten können, ist für sie nicht lukrativ.

Daher müssen öffentliche und genossenschaftlich-gemeinnützige Akteure in sehr viel stärkerem Maße Wohnungen direkt bauen und das gesamte Förder- und Regulierungssystem muss in diese Richtung verändert werden. Dadurch kann kostengünstiger Wohnraum entstehen, der städtebaulich bzw. ökologisch integriert und dezentral (keine Ghettobildung) realisiert werden muss. Das Bündnis lädt alle Akteure, Menschen, Gruppen und Initiativen zur Mitarbeit ein. Wir wollen

• erstens mit vielen in einen Dialog zu den spezifischen Problemen auf dem Wohnungsmarkt kommen,
• zweitens Ansprüche und Anforderungen an die Gestaltung, die Wohnformen, die städtebauliche Integration, die ökologische Verträglichkeit oder die verkehrliche Erschließung von bezahlbarem Wohnraum diskutieren und
• drittens politische Wege zur Durchsetzung von bezahlbarem und lebenswertem Wohnraum für alle beschreiten.

Mach mit!

Aktuelle städtische Baugrundstücke in Oldenburg:

1. Bahndamm:
• 270 Wohneinheiten
• 90 im ersten Teilabschnitt – Bewerbungsfrist abgelaufen
- 180 im zweiten Teilabschnitt – Bewerbungsfrist ab Sommer 2019

1. Fliegerhorst:
• 950 Wohneinheiten
• 85 im ersten Teilabschnitt – Bewerbungsfrist abgelaufen
- 865 im zweiten Teilabschnitt – Beginn der Bewerbungsfrist noch offen

Es stehen folglich noch mindestens 1045 Wohneinheiten auf städtischen Grundstücken zur Vergabe.

Oldenburger Bündnis "Wohnen für alle":
"Wir fordern die Stadt Oldenburg auf, die Vergabe der Grundstücke für diese 1045 Wohneinheiten sofort zu stoppen und die Bebauung in eigener Regie, zusammen mit der GSG oder mit interessierten Genossenschaften oder Vereinen zu planen. Dabei sollen interessierte Wohnungssuchende aktiv in die Planungen mit einbezogen werden."



Termine:
Wohnungspolitisches Forum
am Freitag, den 28.6.2019 um 18:00 Uhr
in der bau_werk Halle,
Pferdemarkt 8, Oldenburg


Wege zu bezahlbarem Wohnen
am Montag, den 1.7.2019 um 19:00 Uhr
im PFL, Peterstraße 3, Oldenburg
mit Dr. Andrej Holm, Humboldt-Uni Berlin
und Stefan Könner, Geschäftsführer GSG in Zusammenarbeit mit der Kooperationsstelle Hochschule-Gewerkschaften