Einmal in der Woche (freitags) werden hier aktuelle Artikel aus verschiedenen Tageszeitungen, Internetportalen als „lesenswert“ vorgeschlagen.

Regierungsstandpunkt
Auseinandersetzungen in der Linkspartei
Die Berliner Landesvorsitzende der Linkspartei hat der Süddeutschen gesagt, dass die von der Bundestagsabgeordneten Sahra Wagenknecht initiierte Friedenskundgebung am Sonnabend in Berlin »nichts mit linker Politik« zu tun gehabt habe; den Aufruf dazu nannte sie »querfronttauglich«. Nicht falsch, aber ziemlich albern wäre es, einem regierungslinken Profi wie Katina Schubert damit zu kommen, dass das doch gelogen ist. Die vom rechten Rand der Linkspartei ausgehende Polemik gegen die Kundgebung zielt politisch nämlich mitnichten darauf, dass hier eine »Querfront« gegen die Regierung demonstriert, sondern darauf, dass überhaupt gegen die Regierung demonstriert wird....
siehe: https://www.jungewelt.de

»Das Versagen der Parteispitze ist unentschuldbar«
Distanzierung der Linke-Führung vom »Manifest für Frieden« macht die Partei für viele Menschen unwählbar.
... Wie bewerten Sie die Rolle, die die Bundesspitze Ihrer Partei in diesem Zusammenhang gespielt hat?
Das Versagen der Führung von Die Linke ist unentschuldbar und geradezu selbstzerstörerisch. So handelt die Spitze einer Sekte, nicht die einer verantwortungsvollen linken Partei. Im Gegensatz dazu haben Linke-Mitglieder mit den Füßen abgestimmt und sind massenhaft zum Brandenburger Tor gekommen. Das Agieren der Bundesspitze hat nichts mehr mit der Gründungsidee und dem Programm der Partei Die Linke zu tun – sowohl in der Friedenspolitik als auch was den antifaschistischen Gründungskonsens betrifft. Statt gegen den Faschistenverehrer und Banderisten Melnyk, dem die israelische Botschaft Verharmlosung des Holocaust vorwirft, klare Kante zu zeigen, wird er von linken Amtsträgern hofiert....
siehe: https://www.jungewelt.de

Hasskampagne fortgesetzt
Politik und Medien verunglimpfen Berliner Friedensdemonstration
Auch am Montag bestimmte rüdes Vokabular gegen die Teilnehmer der Berliner Friedenskundgebung am Sonnabend die großen deutschen Medien. Im Mittelpunkt der Demonstration stand die Forderung nach Stopp von Waffenlieferungen....
siehe: https://www.jungewelt.de

So manipulieren die Medien!
Diesen Brief schickte die öffentlich-rechtliche ARD-Sendung „Fakt“ an alle ErstunterzeichnerInnen des Manifestes für Frieden. Vorwurf: Die „Abgrenzung nach rechts“ sei den „Initiatorinnen nicht gelungen“. Beleg: Eine „Recherche“, die namentlich neun (!) Männer aus dem rechten Spektrum nennt, die an der Kundgebung am Samstag teilgenommen haben. Neun von 50.000! Hier die Reaktionen der ErstunterzeichnerInnen, die auf die ARD-Anfrage geantwortet haben. Wir dürfen gespannt sein, ob die Antworten im Beitrag auftauchen....
siehe: https://www.emma.de

Wagenknecht-Schwarzer-Petition: Unterzeichner reagieren auf Medien – „Jämmerliche Fragen, jämmerliche Recherche“
Die ARD-Sendung „Fakt“ hat Unterzeichner des Manifestes für Frieden von Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer einmal mehr zur „Abgrenzung nach rechts“ befragt. Die Zeitschrift „Emma“ hat nun diese Medienanfragen veröffentlicht – Stil und Inhalt lassen tief blicken. Sehr gut sind die ebenfalls bei „Emma“ veröffentlichten Antworten von Unterzeichnern des Manifestes...
siehe: https://www.nachdenkseiten.de

Einst von Moskau, heute von Putin gesteuert?
Die Friedensbewegung wurde schon immer diffamiert. Früher galt sie den Bürgerlich-Rechten und ihren Medien als „Moskaus rote Knechte“ – ferngelenkt, bestenfalls naiv, dafür aber antiamerikanisch. Gefordert wurde eine Abgrenzung nach linksaußen. Heute haben sich lediglich einige Attribute geändert. Heute gilt die Friedensbewegung vor allem den Bürgerlich-Linksliberalen und ihren Medien als „Putins Knechte“ – ferngelenkt, bestenfalls naiv, dafür aber antiamerikanisch. Gefordert wird nun eine Abgrenzung nach rechtsaußen. Neu ist jedoch vor allem die Vehemenz, mit der diese Diffamierungen über das gesamte Medienspektrum laufen und dass ausgerechnet die Stimmen, die früher die Friedensbewegung eher differenziert begleiteten, heute zu den schlimmsten Hetzern mutiert sind.
siehe: https://www.nachdenkseiten.de

Kommentar: Der Frieden muss vernichtet werden
Die Reaktionen auf das Friedensmanifest sollten selbst jene beunruhigen, die es nicht teilen. Wer andere abwertet, will Debatte durch Meinungsmacht ersetzen.
Zu den Erstunterzeichnern und Autoren des Manifests gehören unter anderem die Linke-Politikerin Sahra Wagenknecht, die Publizistin Alice Schwarzer, der ehemalige Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Israel, Rudolf Dressler, der ehemalige Vizepräsident der EU Kommission Günter Verheugen, der einst für die EU-Osterweiterung zuständig war, die ehemalige Grüne Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, Antje Vollmer, der Theologe Eugen Drewermann, der Vorsitzende des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, Romani Rose, die Publizistin Daniela Dahn, die Schauspielerin Katharina Thalbach, der Sozialmediziner Gerhard Trabert, der kürzlich die Ukraine bereiste, um medizinische Hilfsgüter zu verteilen, und auch der ehemalige Brigadegeneral und einstige militärpolitische Berater der Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel, Erich Vad, sowie der CSU-Politiker Peter Gauweiler. Der Linke-Politiker Gregor Gysi, der in der Vergangenheit scharfe Konflikte mit Sahra Wagenknecht führte, hat seine Unterstützung bekundet....
Es dürfe nicht vergessen werden, „dass nicht der Ruf nach Frieden, sondern die Unterstützung von Militarismus und Krieg seit ewigen Zeiten Kennzeichen rechter Politik ist.“ Es ist zu hoffen, dass jene, die eine mangelnde Ablenkung nach rechts beklagen, nicht durch die Tabuisierung der Initiative selbst das Geschäft der rechten Demagogen besorgen, weil anständige Zeitgenossen sich nicht mehr zur Demonstration trauen....
Sporrer führte aus: „Ich habe den Aufruf von Schwarzer und Wagenknecht nicht unterschrieben, aber bei dem blanken Hass und den (auch oft misogynen) Beschimpfungen, denen die beiden ausgesetzt sind, frag ich mich schon, wer da jetzt auf der moralisch richtigen Seite steht.“...
siehe: https://www.berliner-zeitung.de
Anmerkung / Richtigstellung: Margot Käßmann hatte nie vorgehabt an der Demonstration in Berlin teilzunehmen. Im Interview mit dem NDR sagt sie: "Nein, ich habe gar nicht abgesagt. Das ist ein Missverständnis, dem ich versuche hinterherzulaufen. Ich habe nie gesagt, dass ich da reden werde, sondern ich bin seit Wochen für die beiden Kundgebungen der Deutschen Friedensgesellschaft in Bonn und in Köln. Und da ich um 13 Uhr in Bonn rede und um 17 Uhr in Köln, werde ich nicht in Berlin sein."

„Wir müssen die Wahrheit sagen“
Auf der Demonstration „Aufstand für Frieden“ am 25. Februar in Berlin sprach neben Sahra Wagenknecht, Alice Schwarzer und Bundeswehrgeneral a.D. Erich Vad auch der US-Ökonom Jeffrey Sachs, dessen Botschaft per Video zugeschaltet wurde. Multipolar hat seine Rede übersetzt.
Ich war Berater der Regierungen Russlands, der Ukraine und der Vereinten Nationen und ich möchte mit Ihnen über die Wahrheit zu diesem Krieg sprechen. Wir befinden uns nicht am ersten Jahrestag des Krieges, sondern am neunten Jahrestag. Der Krieg begann mit dem gewaltsamen Sturz des ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch – einem Putsch, der von der Regierung der USA unterstützt wurde. Seit 2008 trieben die USA die Nato-Erweiterung bis zur Ukraine und nach Georgien voran. Janukowitsch wollte Neutralität. Er stand zwischen den USA und ihrem Ziel der Nato-Erweiterung. Als Ende 2013 Proteste gegen Janukowitsch ausbrachen, ergriffen die USA die Gelegenheit, um die Proteste eskalieren zu lassen und zum Putsch gegen Janukowitsch im Februar 2014 beizutragen. Das war der Anfang des Krieges vor neun Jahren....
siehe: https://multipolar-magazin.de

Über die langfristigen Auswirkungen der Zerstörung der Nord Stream 2-Pipeline durch die USA
(Red.) Am 23. Juni 2022 hat die Plattform Globalbridge.ch unter dem Titel «Wann endlich erwacht Europa?» eine Analyse der damaligen geopolitischen Situation von Graham E. Fuller publiziert, die viel Beachtung fand und von etlichen weiteren kritischen Publikationen und Plattformen übernommen wurde. Vor ein paar Tagen hat Graham E. Fuller, ehemaliger Vizepräsident des «National Intelligence Council» NIC und in dieser Funktion zuständig für die Beurteilung der geopolitischen Situation, eine neue Beurteilung der Situation veröffentlicht – nicht zuletzt unter Berücksichtigung der von Anfang an vermuteten und jetzt bestätigten Erkenntnis, dass es die USA waren, die Nord Stream 2 zerstört haben. Graham E. Fuller wundert sich erneut, dass Europa seine totale Abhängigkeit von den USA – mit einer mittlerweile illusorisch gewordenen Außenpolitik – nicht erkennt oder nicht wahrhaben will....
Die Nord Stream-Sabotage
Die verblüffenden jüngsten und detaillierten Berichte über die direkte amerikanische Sabotage der Nord Stream 2-Gaspipeline stellen in zweierlei Hinsicht einen wichtigen geostrategischen Wendepunkt dar: Erstens werden die Auswirkungen von Washingtons Kriegshandlung mit katastrophalen wirtschaftlichen Folgen für Europa nicht so schnell abklingen. Noch wichtiger ist aber, dass dieses Ereignis gezeigt hat, wie erfolgreich Amerika jeden öffentlichen Kommentar zu diesem Ereignis unterdrückt hat – in allen US-Medien, aber mehr noch in allen europäischen Medien selbst, einschließlich in dem wirtschaftlich am stärksten geschädigten Staat Deutschland. Wir beobachten ein erstaunliches, fast unerklärliches Schweigen zu diesem internationalen Großereignis....
siehe: https://globalbridge.ch

Ukraine-Krieg: Lawrow und Blinken treffen sich überraschend
Der russische Außenminister Sergej Lawrow und US-Außenminister Anthony Blinken treffen sich überraschend in Neu Dehli, um über den Ukraine-Krieg zu reden.
US-Außenminister Antony Blinken und sein russischer Amtskollege Sergej Lawrow haben beim G20-Treffen in Indien übereinstimmenden Berichten zufolge kurz miteinander gesprochen. „Blinken hat um den Kontakt mit Lawrow gebeten“, sagte Lawrows Sprecherin Maria Sacharowa am Donnerstag der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge. Das kurze Gespräch habe am Rande einer Sitzung der G20-Außenminister in der indischen Hauptstadt Neu Delhi stattgefunden, ein formelles Treffen oder gar Verhandlungen habe es aber nicht gegeben....
siehe: https://www.berliner-zeitung.de

Widerstand gegen LNG-Terminal vor Rügen: „Unsere Lebensgrundlage ist bedroht“
Die Ostseeinsel ist in Aufruhr gegen die Pläne von Wirtschaftsminister Habeck. Das Ostseebad Sellin wäre direkt betroffen. Der Bürgermeister erklärt die Lage.
... Der Küstenabschnitt vor Sellin und Binz ist für den Tourismus auf Rügen der wichtigste, oder?
Absolut. Deshalb haben sich alle 32 Gemeinden auf der Insel positioniert und unterstützen uns. Alle Gemeindevertretungen sind einstimmig gegen das LNG-Terminal. Es hat einen Riesenaufschrei auf Rügen gegeben. Der Wirtschaftsausschuss des Landkreises hat sich am Montag einstimmig gegen das Terminal geäußert. Es findet eine Kreistagssitzung statt, wo es sicherlich das gleiche Votum geben wird. Die Bürgerschaft Stralsund hat sich mehrheitlich gegen das LNG-Terminal ausgesprochen. Wir freuen uns über die Solidarität. ...
siehe: https://www.berliner-zeitung.de

Videos

Rede von Sahra Wagenknecht beim "Aufstand für Frieden" in Berlin




Aufstand für den Frieden: Jeffrey Sachs




Aufstand für den Frieden: Alice Schwarzer




SPD-Doyen Oskar Lafontaine über beschränkte Debatten in Deutschland - Daily-Spezial, 25.02.2023





Aufstand für Frieden - Kundgebung vor dem Brandenburger Tor




Am Set: Demonstration "Aufstand für den Frieden" am 25.2.2023 in Berlin


Basta Berlin (165) – Tabu-Themen




Nordstream-Sprengung: Was wusste Scholz? - Weltwoche Daily DE, 28.02.2023