Aktuell deutet vieles auf eine Spaltung der Partei „DIE LINKE“ hin. Spaltung oder Neugründung? Zuerst einige kurze Erklärungen aus der Wikipedia zitiert:
DIE LINKE
... Obwohl die Linke bei der Bundestagswahl 2021 an der Fünf-Prozent-Hürde scheiterte und nur dank der Grundmandatsklausel mit 39 Abgeordneten in den Bundestag einzog, stellt sie weiterhin eine eigene Fraktion, und keine Gruppe. Voraussetzung dafür ist nämlich nicht der Zweitstimmenanteil, sondern dass eine Partei mehr als 5 % der Sitze im Parlament erreicht. Die Linke stellt aktuell 5,3 % der Abgeordneten. ...
SPD und WASG
... Im Jahr 1998 endete mit dem Beginn einer rot-grünen Koalition unter Gerhard Schröder als Bundeskanzler nach 16 Jahren die zweite Oppositionsperiode der SPD in der Geschichte der Bundesrepublik. Schröders Hinwendung zu einer tendenziell wirtschaftsliberalen Politik im Verbund mit der britischen Labour-Regierung unter Tony Blair (vgl.: Schröder-Blair-Papier), insbesondere die Agenda 2010, stieß bei den Wählern und eigenen Anhängern auf immer weniger Zustimmung – eine Tendenz, die im Januar 2005 zur Abspaltung eines Teils des gewerkschaftsnahen linken Flügels in der WASG führte. ...
Arbeit & soziale Gerechtigkeit – Die Wahlalternative (WASG) war eine linksgerichtete politische Partei in Deutschland, die sich im Verlauf des Jahres 2004 vorrangig aus regierungskritischen SPD-Mitgliedern und Gewerkschaftern zunächst als Verein Wahlalternative Arbeit und soziale Gerechtigkeit e. V. gebildet hatte und sich am 22. Januar 2005 als Partei konstituierte. Sie vertrat hauptsächlich demokratisch-sozialistische, sozialdemokratische und gewerkschaftsnahe Positionen, war jedoch auch politischer Anlaufpunkt für Eurokommunisten und andere linke Gruppen. Am 16. Juni 2007 wurde nach einer erfolgreichen Urabstimmung die Vereinigung der WASG mit der PDS zur Partei Die Linke formell beschlossen. Am 31. Dezember 2006 hatte die WASG 8944 Mitglieder. ...
Wie viele Bundestagsabgeordnete würden also eventuell mit Sahra Wagenknecht die Partei „DIE LINKE“ verlassen?
Zuerst sind es mindestens zwei Frauen, die Sahra Wagenknecht sehr nahe stehen und fast konform mit ihrer politischen Linie sind, die sich ihr anschließen würden. Das sind Sevim Dagdelen und Zaklin Nastic. Eventuell würde noch Jessica Tatti dazukommen.
Weitere Abgeordnete, die ebenfalls die Partei verlassen würden sind wahrscheinlich.
Männliche Abgeordnete könnten Klaus Ernst und Andrej Hunko sein. Zumindest Klaus-Ernst steht ganz oben auf der Liste, der, wenn Sahra Wagenknecht eine Spaltung oder auch Neugründung angeht, mit dabei wäre. Von den 39 Abgeordneten der Partei „DIE LINKE“ im Bundestag wären es also 4 Abgeordnete (inkl. Sahra Wagenknecht), die die Partei mit großer Sicherheit verlassen würden. Hinter weiteren 2 bis 10 Abgeordneten steht in der Hinsicht ein Fragezeichen.
Die Spaltung würde aber nicht nur die Bundestagsfraktion treffen, sondern würde in den Ortsverbänden über die Kreisverbände bis in die Landesverbände gehen und umfassender sein, als z. B. die Spaltung der SPD mit Bildung der WASG. Und es geht nicht nur um die Person Sahra Wagenknecht, sondern auch um die Ausrichtung in der Friedenspolitik und den Widerstand gegen eine zunehmend neoliberale Gesellschaft, in der diejenigen die Macht haben, die das Geld haben.
Die Unzufriedenheit mit den etablierten Parteien wächst und wächst. Selbst von der SPD, den Grünen, der BASIS, der Partei "DIE PARTEI" oder den Piraten würden Wähler eine neue „Wagenknecht-Partei“ wählen, ganz zu schweigen von den Nichtwählern und Protestwählern (die leider immer mehr zur AfD abwandern).
Allerdings gerät Sahra Wagenknecht mehr und mehr unter Zeitdruck. Die Aktionen, Anfeindungen, Schikanen aus "ihrer" Partei nehmen zu und überschreiten mehr und mehr die Schmerzgrenze. Auch werden die, die ihr nahestehen, wie z. B. Zaklin Nastic systematisch fertig gemacht und gemobbt. Dazu kommt die AfD, die immer mehr unzufriedene Menschen abfischt und sich als einzige Oppositionspartei profilieren kann.
Sahra Wagenknecht wird sicherlich ihre Mitgliedschaft in der Partei „DIE LINKE“ beenden und nicht wieder für diese Partei antreten. Ob sie sich danach ins Privatleben zurückzieht oder wirklich bei der Gründung einer neuen Partei mitmachen wird, sollte sie bald bekanntgeben. Unsere Gesellschaft braucht jedenfalls eine echte linke Oppositionspartei, die sich für soziale Gerechtigkeit, Frieden und wirklichen Umweltschutz einsetzt und nicht den Mittelstand zerstört und die Ärmeren belastet. Und dabei wird sie trotz Widerstands durch die etablierten Parteien, Staats- und Konzernmedien auch eine große Unterstützung bekommen.